Podcast 30: Maximilian Gotzler - Biohacking
Maximilian Gotzler ist Deutschlands bekanntester Biohacker. Max spielte Basketball an der Boston University. Merkte jedoch nach einiger Zeit, dass sich neben dem Erfolg, auch Probleme einstellten. Warum traten sie auf und wie löst man sie? So kam er zum Thema Biohacking und Selbstoptimierung. Aus seiner Leidenschaft, entwickelten sich über die Jahre ein Blog, ein Podcast, ein Online-Shop mit eigenen Produkten und Deutschlands erste Biohacker Konferenz das FlowFest. Seit Februar 2018 ist sein Buch „Biohacking – Optimiere dich selbst: Besser schlafen. Mehr leisten. Ausgeglichener sein. Länger leben“ erhältlich, indem er die effektivsten Biohacks und Methoden zur Bewältigung von Problemen wie chronischem Stress, Stimmungstiefs, Energiemangel und Reizüberflutung vorstellt. Max‘ Ziel ist es, anderen dabei zu helfen, fitter, gesünder, ausgeglichener und produktiver zu werden – sprich im Flow zu leben. Willst Du mehr wissen, dann höre Dir den Podcast an.
https://soundcloud.com/hamburg-kettlebell-club/hamburg-kettlebell-club_000hamburg-kettlebell-club_00030_maximilian_gotzler_biohacking_prinzipien
Podcast Interview mit Maximilian Gotzler
Maximilian Gotzler Prinzipien des Biohackings
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Moin Moin, Hamburg Kettlebell Club Training mit Herz und Verstand. Ein Podcast über Motivation, Krafttraining und Lebensart. #00:00:14-0#
Moin, Moin, Willkommen zum Hamburg Kettlebell Club, Podcast Folge Nummer irgendwas. Und was auf jeden Fall nicht irgendwas ist, das ist mein heutiger Gast. Das ist nämlich Maximilian Gotzler und er ist Deutschlands bekanntester Biohacker und ich durfte ihn kennenlernen. Und ich muss sagen, klasse Typ. Hat mir sehr gefallen, nicht nur, weil er das Risiko auf sich genommen hat, mich mit auf die Biohacker-Konferenz beziehungsweise die erste deutsche Biohacker-Konferenz, das FlowFest fand letzten Sommer in Berlin statt. Und er war eben halt aufgeschlossen und hat eben halt auch so eine kleine verkorkste Gestalt wie mich dort eben halt auftreten lassen und merkwürdige Sachen mit Eisen machen lassen. Und ich finde, er ist sehr, sehr offen, hat eine Menge zu erzählen und hat auch sehr, sehr, sehr gute Tipps. Damit ich die Einleitung so ein bisschen schneller hinkriege, er hat früher Basketball gespielt an der Boston University. Und das ist eben halt nicht so wie im Deutschen, „ja toll, hast du mal Basketball für die Uni gespielt“, sondern da ist das echt was anderes. Und dann hat er festgestellt, dass er zu diesem Erfolg, den er gehabt hat, aber auch nach und nach einige Probleme bekommen hat. Und dann hat er sich damit beschäftigt, warum treten diese Probleme auf und wie werde ich sie wieder los? Und das hat ihn eben halt in diesem Bereich Biohacking, Selbstoptimierung geführt, was dann wiederum zu einem Blog, einen ausgezeichneten Podcast führte, eigenen Shop. Er hat, wie gesagt, auch das FlowFest da veranstaltet. Also die erste deutsche Biohacker-Konferenz und die findet dieses Jahr wieder statt. Und ich würde euch raten, geht hin. Ihr nehmt etwas mit. Also wenn ihr meinen Podcast mögt, dann werdet ihr garantiert auch was auf dem FlowFest finden, was ihr mitnehmen könnt. Lasst eure Vorurteile erst einmal beiseite. Bei dem einen oder anderen hatte ich das auch vorher, bei dem einen oder anderen Speaker, aber als ich die persönlich kennengelernt habe und mir auch mal die Zeit genommen habe, den Leuten zuzuhören und nachher vielleicht auch noch mal mit ihnen zu reden, habe ich gesehen, ey cool, da hat jeder seine Berechtigung, seinen Einwurf, um irgendwas im Leben besser zu machen. Und das fand ich einfach ganz toll. So und bevor ihr glaubt, ich rede jetzt die ganze Zeit, moin Max. #00:02:46-4#
- Hallo Frank. Guten Morgen. Und ich möchte gleich noch mal hinzufügen, also du hast hier ja wieder mal dein Licht komplett unter den Scheffel gestellt, wenn nicht vergraben, weil du warst ein wahnsinns Gewinn für unser FlowFest und deine Geschichte, deine Performance hat sehr viele Leute inspiriert. Ich habe auch viel Feedback im Nachgang bekommen und kann dir wirklich sagen, du bist wahnsinnig gut angekommen, du hast definitiv deinen Stempel auf das Event gedrückt und deswegen freut es mich umso mehr, dass wir uns dann kennengelernt haben darüber und jetzt Kontakt haben und jetzt diese Episode aufnehmen und du einfach mein Leben bereicherst auf diverse Weise. #00:03:33-1#
- Ja, ihr müsst wissen, ich habe einmal einen Hack theoretisch entwickelt und zwar einfach wenn Ihr schlechte Laune habt. Ihr kennt das bestimmt, ihr habt immer diese Kumpel, die euch irgendwelche mehr oder weniger lustigen Mems zusenden und euch damit bespamen. Ich freue mich meistens darüber und bei denjenigen, wo ich wirklich drüber lachen kann, die speichere ich mir in so einem kleinen Ordner ab und wenn ich mies drauf bin, dann gucke ich mir einfach jedes einzelne dieser Mems an, die in diesem Ordner drin sind. Und irgendwie nach zwei, drei Minuten kommt spätestens der Moment, egal wie schlecht die Situation ist, wo ich dann irgendwie lachen oder grinsen muss oder irgendwas. #00:04:22-7#
- Übrigens Frank, ich glaube, für alle, die das/ #00:04:23-5#
- Und ich bin derjenige, der Max eben halt diese blöden Sachen rüberschickt. #00:04:27-4#
- Für alle, die das Wort Mems nicht verstehen, wahrscheinlich wie, am Anfang habe ich auch kurz gestutzt, Frank meint damit kleine Bildchen mit lustigen Unter- oder Überschriften. #00:04:37-2#
- Ja. Ja, also ihr seht eben halt, es gibt sozusagen auch sowas wie positive, kleine Witzchen oder Cartoons oder sowas. Und das Lustige ist, bei mir funktioniert das auf jeden Fall. Also das ist total blöd, weil ich auch das Gefühl habe so, ich kenne die Dinger. Außerdem es ist jetzt gerade gar nicht und diese Situation ist überhaupt nicht lustig und dann gehe ich die Dinger durch und dann irgendwann kommt dieser Moment an, wo ich irgendwie wieder grinsen muss. Und dann ja, ich denke, dann kann man auch wieder besser nachdenken, wenn man eben halt ein bisschen lockerer wird. #00:05:17-0#
- Auf jeden Fall. #00:05:18-4#
- Ist das schon Biohacking? #00:05:20-8#
- Ich würde auf jeden Fall sagen. Biohacking ist ein breitgefächertes Feld und ich glaube, alles ist erst mal fair Game beziehungsweise ist wert, betrachtet zu werden. Das ist ja das Schöne an unserem Bereich, dass Biohacking ja so, die Amis sagen immer Umbrella Turn. Übersetzt bedeutet das Regenschirm-Bereich. Also sprich, diese verschiedenen Arme eines Regenschirms treffen auf die verschiedensten Segmente und Bereiche und Disziplinen und führen dann wieder eben zueinander in die Mitte. Und dadurch kann ein Kraft-Sportler, ein Strongman, wie du, dann letztendlich mit einem Neo-Schamanen oder einem Licht-Biologen, wie dem Alexander Wunsch, zusammen auf einem Fest sprechen und man versteht sich und tauscht sich aus und findet Common Ground. #00:06:09-2#
- Sehr, sehr. Also ich muss sagen, Alexander Wunsch, das war auch einer der Speaker, wo ich dachte so: „Hmm, puh!“ also es gibt so Leute, die bringen dich in Berührung mit neuen Welten. Das hatte ich dann eben halt auch auf dem Flow-Fest, wo mich Leute mit neuen Welten in Verbindung gebracht haben. Das ist geil, das ist toll. #00:06:31-0#
- Also ich denke auch. Ich habe ihn erwähnt, weil ich glaube, ihr beide seid euch wirklich wahrscheinlich am Anfang als sehr unterschiedlich aufgefallen. Und weil, ich hätte auch viele andere noch nennen können, aber das ist zum Beispiel wirklich so zwei Extreme, die aufeinandertreffen und dann voneinander profitieren. Also das fand ich das Schöne an dem ganzen Event oder auch in unserem Bereich, dass er so offen ist, dass man wirklich einfach anhand/ Biohacking ist kein Trend oder kein Dogma oder es geht nicht um irgendwie die neueste Philosophie der Ernährung, sondern es geht eigentlich um eine Art der Selbstentdeckung und die greift in die Wissenschaft, in Technologien, in die Diagnostik, in die Evolution und auch die Intuition, also das Gefühl, und verknüpft diese verschiedenen Bereiche, um uns zu ermöglichen, mehr über uns selbst zu erfahren - letztendlich. Und dadurch findet jemand, wie ein Lichtbiologe, der eben zum Beispiel den Einfluss von Kunst-Lichtquellen auf den Körper studiert oder ein Strongman, der sehr viel mit seinem Körper anstellt und so ein bisschen die Grenzen des Möglichen sprengt, wie du, zueinander. Und dadurch profitieren dann letztendlich beide, weil man mehr durch den anderen eine Art Spiegel bekommt, mehr über sich selbst versteht und dieses Selbstverständnis führt dazu, dass Biohacking, also ich das System wieder so ein bisschen auseinandernehmen kann und dann, wie gewünscht, auf meine Bedürfnisse anpasse und zusammensetze. #00:08:10-7#
- Ja, das stimmt. Und zwar habe ich jetzt ein Hörbuch wieder gekriegt, was ich als Kind mal, als Jugendlicher, gelesen habe und zwar von Harry Harrison „The Hammer and the Cross“. Das ist eine Trilogie. Und die fängt an im Mittelalter, wo die Wikinger eben halt England immer einfallen. Und wie gesagt, große Geschichte, aber ich finde in dieser Trilogie sind furchtbar viele Punkte von Erkenntnis, Nachdenken über das Leben und eben halt auch Biohacking untergebracht. Und das sind alles Punkte, die ich damals, also vor, keine Ahnung, 25 Jahren oder so was, nicht gesehen habe. Für mich war das einfach nur spannend und jetzt eben halt mit so einem halben Leben mehr an Erfahrung, liest du das ganze Buch also nochmal ganz anders. Dann siehst du, das kannst du nochmal hierfür nehmen, das kannst du noch mal dafür nehmen. Das ist eigentlich eine tolle Einstellung. #00:09:11-5#
- Wie heißt das Buch? #00:09:12-0#
- The Hammer and the Cross. #00:09:14-4#
- Von Harry Harrison #00:09:15-3#
- Ja, der Name ist geil. #00:09:15-9#
- Habe ich mir notiert. Cool. Schaue ich mir mal an. #00:09:21-9#
- Ist eine Trilogie. Gibt es auch als Hörbuch, wozu ich dann fast raten würde, weil ich glaube, das ist auch in Deutsch erschienen. Ich weiß aber nicht, wie die deutsche Übersetzung ist, denn ich glaube, wenn du den alten englischen Paperback jetzt irgendwie holen willst, dann geht es also weit über die Hutkrempe von dem, was ich normalerweise bereit wäre zu zahlen. Musst du aber mal gucken. Vielleicht kann das sein, dass du es irgendwo noch günstiger kriegst, aber man kriegt es auch als Hörbuch. Und da ich eh ein Hörbuch und Podcast-Fan bin, finde ich das sehr gut. #00:09:53-0#
- Ja. Cool. #00:09:55-5#
- Ja, es geht so auch um Mythologien und Christentum gegen Heidentum und christlicher Lesungen gegen Ragnarök und so weiter. Und so Einstellungen, die die Religionen begleiten. Später auch noch andere Religionen. Sehr, sehr interessant. Und dann gibt es dann eben halt welche, die versuchen sich ein bisschen frei zu machen. Die sagen es geht darum, um Wissen zu erlangen, neues Wissen zu erlangen. Altes Wissen wieder aufzudecken, neu zu verknüpfen und damit etwas zu erreichen, was allen Menschen dient. Und das finde ich einfach eine schöne Betrachtungsweise für das Leben. Das heißt, was weiß ich? Ich höre anderen zu. Und man sieht auch, wie Dinge sich anfangen zu verbessern, wo der Hauptcharakter eben halt anfängt Leuten zuzuhören, also unabhängig von Gesellschaftsschichten einfach zu sehen, was haben sie mit beizusteuern? Und dass fast alle etwas haben, das sie beisteuern können. Bloß die meisten werden nie danach gefragt. Und da ist noch so viel Potenzial und das waren auch so Sachen, die ich mit dem FlowFest und allem was danach kam, eben halt auch assoziiert habe, dass man sieht so: Okay, ich habe mir nie Gedanken darüber gemacht, aber ja das beeinflusst uns irgendwie. #00:11:17-6#
- Ja. #00:11:16-9#
- Also Wissen, was vorhanden ist, einfach neu entdecken und in neuen Kontext packen.
- #00:11:23-7#
- Ja also ich glaube, wir müssen das Rad nicht immer wieder neu erfinden. Es ist genauso, wie du gesagt hast. Also viele dieser Techniken, ich erinnere mich immer ganz gerne an die Geschichte von den Functional-Trainings damit von vor zwei Jahren circa, wo mich so ein alter bayerischer Bodybuilder nach meinem Vortrag, ich habe über Biohacking gesprochen und dann eben damit über die ketogene Ernährung und Eisbaden und Vitamin D und den Einfluss von Sonnenlicht und so weiter. Dann kommt dieser ehemalige bayerische Bodybuilder mit so längeren grauen Haaren zu mir und meint so: „Du, das haben wir schon vor irgendwie 30 Jahren gemacht. Damals haben wir das NCT-Öl aus den Niederlanden eingeführt mit Orangengeschmack und sind Eisbaden gegangen“, und so weiter. Das fand ich wieder lustig, weil er letztendlich eigentlich alle diese Techniken, die ich so für enorm neu halte oder gehalten habe, dann wieder total ja dargestellt hat, als wenn es schon immer da gewesen wäre. Und dann wurde mir aber auch so bewusst, wir bedienen uns ja immer wieder der Werkzeugkiste der Evolution. Also dieses Thema Kälte, ich weiß, du bist ein Fan davon, ins kalte Wasser springen oder eben in die Natur zu gehen und barfuß laufen und Sonnenlicht tanken und meditieren. Das sind alles so jahrtausendealte Praktiken eben. Ich nenne sie evolutionäre Werkzeuge, die uns immer wieder abhandenkommen. Irgendwie habe ich das Gefühl, es gibt immer wieder so eine Episode in jeder Generation, wo dann der Fortschritt und die Technologien interessanter werden und man konzentriert sich auf das Weiterkommen und das möglichst viel Neues ausprobieren und dann kommt wieder diese Zeit der Besinnung und dieses Back to the Roots Denkens. Und dieses sich bewusst werden: „Okay, was habe ich eigentlich erreicht?“ und dann wieder zu sich selbst finden. Und im Moment denke ich, in unserer Szene haben wir gerade wieder diesen Schwung geschafft. Also vor ein paar Jahren noch war diese Selbstvermessungsszene und diese ganzen Activity-Tracker und alles war total in und jeder hat alles ausprobiert. Und jetzt gerade habe ich das Gefühl, du kannst mich gern korrigieren, wenn du anders denkst, aber im Moment denke ich wirklich, wir machen nun weniger, dafür ein bisschen intensiver und versuchen, das Gelernte jetzt auch umzusetzen in unseren Alltag und in unser Lebensmodell. #00:13:55-5#
- Ja, ich denke das teilweise schon. Und ich merke das ja selber, ich sage mal, ganz doof gesagt, eine Ernährungs-App, wo du einfach nur eintickerst, was du gegessen hast und so weiter und so weiter. Ich weiß, wenn ich jetzt das nutze, dass mir das eben halt hilft beim Abnehmen. Einfach weil ich mir das bewusster mache. Auf der anderen Seite könnte ich einfach ein vernünftiges Mealprep machen und dann einfach nur das essen, was ich vorbereitet habe. Das würde genauso gut funktionieren. Die große Gefahr ist eben halt auch bei irgendwelchen Trackern oder irgendwas, dass du da einfach dann: „Ja, ich habe aber noch Hunger. Ich tracke das eben halt mit, aber ich esse es trotzdem.“ Und wenn du das eben mal vorbereitet hast und dann sagst du: „Okay, ich habe das jetzt aufgegessen, aber ich stelle mich nicht noch mal an den Herd.“ Viele Wege führen nach Rom. Und ich glaube, die Leute suchen eine Möglichkeit, einfach so, ich kann Gehirn ausschalten und dann läuft das eben halt. Und die Sache ist, so läuft es eben halt nicht ganz. Das heißt, ich muss irgendwie bereit sein, in irgendeiner Art und Form meinen Arsch einfach vom Sofa hoch zu kriegen und etwas zu tun für das, was ich haben will. Und dann muss ich eben halt Dinge tun, die für mein Ziel förderlich sind und Dinge lassen, die für mein Ziel hinderlich sind. Und egal was das ist, eigentlich kannst du das alles auf diese Formel reduzieren. #00:15:26-4#
- Ja. Ich glaube auch. Ich glaube, bloß bei vielen Leuten, die das Problem haben, was ich für mich erkannt habe, es ist oft sinnvoller nicht darüber nachzudenken, was man haben will oder wohin man will, sondern eher was man nicht will, weil da hast du oft wesentlich schon mehr Material, mit dem du arbeiten kannst. #00:15:43-7#
- Ja das ist merkwürdig. Komisch, das scheint man leichter sammeln zu können. Ich glaube, es ist beides wichtig. Ich muss eine Prägung machen von Sachen, die ich erreichen möchte, auf die ich hinarbeiten will, oder die erstrebenswert sind und Sachen, die ich auf jeden Fall nicht will. Und egal in was für eine Situation du kommst, dann kannst du eben halt immer deine Punkte durchgehen und dann beleuchten einmal unter das Spotlight: „Ey, ist das erstrebenswert?“ Und auf der anderen Seite, das will ich nicht. Zum Beispiel: Ich will nicht lügen für Erfolg. Und bei manchen Marketing-Maßnahmen und so weiter, dann kannst du eben halt einfach gucken, ich will mehr Geld verdienen zum Beispiel, als positiver Punkt. Und dann hast du sozusagen als K.O.-Punkt, ich will nicht lügen. Und dann musst du eben halt deine Marketing-Maßnahme so formulieren, dass du natürlich mehr Geld verdienst, aber die Leute nicht anlügst, dass du fair bist, dass du einfach sagst wie es. #00:16:53-5#
- Da würde ich aber noch unterscheiden zwischen vielleicht dem/ ja doch, es ist schon überschneidend, aber etwas, was ich vielleicht hinzufügen würde, ist, dass in dem Falle geht es auch um eher Prinzipien. Das sind so unumstößliche Sachen, die man für sich entscheidet. Das finde ich auch einen für mich sehr spannenden Punkt, weil ich habe das Gefühl, das wurde in letzter Zeit oder auch in den letzten Jahren immer so ein bisschen/ man hat so ein bisschen versucht, das aufzubuddeln und aufzuwühlen, woran man überhaupt glaubt. Also auch mit diversen gesellschaftlichen Wandlungen ändern sich irgendwie die Werte oder werden öfters hinterfragt. Also Beispiel jetzt einfach so ein bisschen das Zurücktreten der Religion in unserem Alltag. Das spürt man einfach. Und Leute denken um und so. Und ich glaube, es ist jetzt eine Zeit auch, wo man für sich selbst wieder entscheiden muss, was unumstößlich ist. Und das halte ich auch für sehr wichtig, dass man zum Beispiel Sachen hat oder Prinzipien, denen man nachgeht, auch wenn es bessere Argumente da draußen gibt. Also ein Beispiel, das ich immer bringe ist, wenn ich zum Beispiel sage, ich trinke keinen Alkohol und ich gehe abends weg und auch wenn mir jemand sagt: „Hey Max, aber heute ist doch der einzige Tag in der Woche wo es möglich ist. Und morgen hast du frei und es sind alle Freunde hier. Und wenn nicht heute, wann dann?“ Und das sind alles tolle Argumente, aber mein Prinzip steht, weil ich sage, „Nein. Ich trinke nichts.“ Und dann ist das unumstößlich. Und ich probiere gerade für mich, mehr von diesen Prinzipien für mich zu finden und zu entscheiden. Und was du gerade angesprochen hast, das Nicht-Lügen. Also für mich ist zum Beispiel auch ganz wichtig in meiner Arbeit, ich will nicht scammy sein oder irgendwelche Marketingstrategien anwenden, um Leute da mit so Klick-Bating, davon halte ich einfach nicht viel. #00:18:47-2#
- Du meinst, keine offenen Fragen stellen, wie MTT soll Krebs heilen - Fragezeichen. #00:18:54-7#
- Genau. Also irgendwie, ich meine, da gibt es natürlich auch eine Gratwanderung. Aber zum Beispiel wie drei Dinge wie na ja gut, das geht sogar noch. Und dann passierte das Punkt, Punkt, Punkt. Das ist so billiges Marketing. #00:19:08-2#
- Ja, also diese typische so Aufmerksamkeit erhaschen oder irgendwie sowas. Das erinnert mich so ein bisschen daran, okay, es ist jetzt ein furchtbar bisschen abschweifend, aber im Sinne von Ehrlichkeit. Und zwar war das noch lange vor meiner Frau und ich war da nicht gerade ein Kind von Traurigkeit. Und dann habe ich dann eben halt ein Mädel kennengelernt und ich fand die echt scharf. Und die Sache ist, ich stand dann eben halt vor der Entscheidung, Beziehung wollte ich nicht, aber sage ich mal, ich kannte zu der Zeit viele, die hätten dann sonst was vorgesäuselt und vorgegeben und so weiter und so weiter. Und ich habe dann eben halt aber mich dagegen entschieden und habe dann einfach gesagt: „Weißt du ich stelle mir das unheimlich schön mit dir zu schlafen.“ Dann guckt sie mich an und sagt: „Okay.“ Aber warum? Ich habe sie nicht angelogen. Ich war ehrlich. Ich habe nicht irgendwas behauptet, was ich nachher nicht einhalten kann oder irgendwie so ein Mist. Und ich meine, warum ich dieses Beispiel bringe, nicht: „Ich bin so ein geiler Typ“ oder sowas, sondern einfach, dass ihr Leute mit Ehrlichkeit überraschen könnt, aber dann können die Leute auch erwachsene, vernünftige Entscheidungen treffen. #00:20:34-9#
- Ja. In dem Falle glaube ich, also das ist ja fast schon so radikale Ehrlichkeit. #00:20:40-0#
- Du, ohne radikale Ehrlichkeit hätte ich meine Frau nie gewonnen. Ich habe gemerkt, also als wir uns dann eben halt/ dazu kamen, uns ein bisschen mehr zu unterhalten, ich habe alle Sachen erzählt sozusagen, also die ich/ so alles, was man nicht macht. Also ich wusste, auf Tattoos steht sie nicht. Ich bin tätowiert. Ich bin gepierct. Ich bin selbständig, arbeite furchtbar viel, aber ich habe überhaupt gar kein Geld und so weiter und so weiter. Aber sie hat dann trotzdem mehr oder weniger ja gesagt. Also ich meine, das Ganze hat sich dann natürlich weiter hingezogen. Und ja sagen, meine ich jetzt einfach mal mit heiraten. Aber ich wusste in dem Moment, also diese Frau, die ich so toll finde, wusste ich, ich würde sie verlieren, wenn ich nicht ehrlich bin. Und ich denke mal, man kann sich mal überlegen: Ist es wert, sich wirklich um jemanden zu kümmern, auf den einzugehen, der lieber belogen werden möchte? Vielleicht kann man es auch mal so formulieren. Vielleicht ist auch zu krass. Ich weiß nicht. Was meinst du? #00:21:52-0#
- Also ich habe da auch eine ganz differenzierte Meinung zum Thema Ehrlichkeit. Weil, ich bin ja vier Jahre, du hast mich ja angekündigt auch als Basketballer, der da in den USA war. Und ich war vier Jahre in den USA und als Deutscher natürlich und bin dann auch zurück, habe noch zwei Jahre in Frankreich gelebt und habe so ein bisschen unterschiedliche Umgänge mit dem Thema Ehrlichkeit oder der Wahrheit mitbekommen. Ich habe das Gefühl, dieses Thema radikale Ehrlichkeit, das habe ich sehr stark kennengelernt in den USA, die ja auch sehr oft klare Ansagen wollen und es ist ganz wichtig und man sagt genauso, wie es war und man ist komplett ehrlich und auch in der Partnerschaft und im Business sowieso und da ist es dann/ es ist legitim zum Beispiel, wenn man sich vier Mal scheiden lässt oder so. Das ist überhaupt kein Thema, aber Hauptsache man war ehrlich. Das war dort wichtig. In Frankreich interessanterweise, war es sehr anders. Da war der Umgang mit der Ehrlichkeit sehr viel opaker, sage ich mal, sehr viel schwammiger. Weil, es ging mehr darum um den Zusammenhalt es war so, jetzt nicht wichtig, dass du immer komplett ehrlich oder die Wahrheit sagst, aber es wurde erwartet, ich meine, wenn wir beim Beziehungs-Thema bleiben, dass du dich um das höhere Gut bemühst. Zum Beispiel um die Familie, um den Zusammenhalt, um die Beziehung, die Freundschaft und was du dann im Hinterzimmer machst, das war dann im ersten Schritt nicht so wichtig. Und ich habe das Gefühl, wir Europäer generell, also - vielleicht die Franzosen sind dann noch ein bisschen anders als die Deutschen - die Europäer generell tendieren dazu, vielleicht nicht immer so ganz direkt zu sein. Ich glaube, wir Deutschen sind vielleicht noch die, die am direktesten sind, die vielleicht in dem Modell auch am Amerikanischsten, wo das sehr viel zählt. Aber es gibt so einen unterschiedlichen Umgang. Und ich persönlich tendiere auch dazu, dass ich sage, jemanden absichtlich hinters Licht zu führen, das ist eine andere Geschichte. Das ist unehrlich sein. Aber vielleicht gibt es wirklich Momente. wo man nicht versucht/ Zum Beispiel dein Beispiel, das war ein Paradebeispiel dafür, wo es total Sinn macht oder auch wo es Vertrauen schafft, wo man dem Partner das Gefühl gibt: Okay, ich will dir Sicherheit geben. Dann wiederum gibt es bestimmt auch Situationen, wo man vielleicht sich die eine oder andere Wahrheit verkneift, zum Wohle der Gemeinschaft, der Zusammengehörigkeit, der Familie, der Partnerschaft. #00:24:42-9#
- Klar. Also ich sage mal grundsätzlich, irgendwie hast du dann einen neuen Erdenbewohner. Sieht total kräuselig aus im Gesicht oder so was. Natürlich ist es das das schönste Baby. Also wenn du dann sagst: „Na ja guck mal, so ein bisschen um die Augen knautschig ist er ja schon“ oder sowas. Also dann bist du einfach ein Arsch. Das muss nicht sein. Das tut keine Not. Außerdem finde ich, man sagt über die Toten nichts Schlechtes und jeder, der neu auf die Welt kommt, sollte zu mindestens das gleiche Vorrecht haben, dass man sich freut, dass er da ist. #00:25:23-7#
- Absolut. Nein, in dem Fall. Also ja genau. Eigentlich ein sehr, sehr gutes Beispiel, um genau meinen Punkt nochmal zu unterstreichen. Das kannst du einfach. #00:25:36-3#
- Ich kriege diesen Begriff nicht hin. Es gibt einen Begriff für/ der war vom Aikido. Und zwar geht es darum, wie man Leuten entgegentritt. Ich kriege diesen Begriff nicht hin. Ich möchte jetzt auch kein falsches Japanisch von mir geben. Aber es war Sprache des Herzens, dass man sich eben halt/ also egal, was du sagst, dass man merkt, hinter was du stehst, hinter was du meinst, dass du nicht notwendigerweise auch, wenn du etwas Negatives sagen musst, dass du das zwar sagst, aber so, dass der Andere versteht, dass du das nur sagst, damit er sich verbessern kann oder nichts Schlechteres passiert oder - schwer zu Umschreiben. Aber dieses, so eine gewisse Ehrlichkeit ja, aber mit dem Herz, das die Ehrlichkeit erträglich macht. #00:26:35-1#
- Genau. Und ich glaube auch, mit der Ehrlichkeit muss man in dem Sinne vorsichtig umgehen, dass die Wahrheit für andere nicht unbedingt immer einen Mehrwert hat. Also es ist etwas, was/ man muss sich da, glaube ich, in jeder Situation überlegen: Was bringt das meinem Gegenüber, wenn ich jetzt radikal ehrlich bin. #00:26:55-0#
- Ja es gibt auch teilweise Sachen, die eben halt auch von/ die generelle Wahrheit gibt es, meiner Meinung, nicht. Also wir alle gehen mit einer Interpretation der Wahrheit rum und das müssen wir akzeptieren, dass das die Interpretation// #00:27:10-1#
- Sehr schön gesagt. #00:27:10-2#
- //der Wahrheit von Max eine andere ist, als die Interpretation der Wahrheit von Frank. Ich nehme mal an, dass es da eine ziemlich fette Schnittmenge gibt. Aber es wird auch Dinge geben, wo es auseinandergeht. Und will ich mich dann auf das konzentrieren, was auseinandergeht und sagen: „Oh Max, das regt mich/ wie kann man nur?“, oder sage: „Ey Alter, fett, was wir gemeinsam haben. Ist cool.“ #00:27:33-8#
- Da habe ich auch eine ganz interessante Geschichte und zwar vom Burning Man. Also diesem Wüsten-Festival in// #00:27:43-4#
- Das habe ich übrigens hier stehen, das wollte ich noch mal ansprechen. #00:27:44-1#
- //Nevada. Ja. Also es war eine Erfahrung. Ich war zum ersten Mal jetzt da im letzten Jahr. Und habe ja eben viele Freunde, die aber schon längere Jahre jedes Jahr hinfahren und dort ist ja/ Also man muss sich das so vorstellen, es ist ein Event, das in der Wüste stattfindet und das eben nicht nur, vielleicht die einen assoziieren das sehr starken Psychodelika und irgendwelchen Trips in andere Sphären und mit diversen Substanzen und Musik. Aber es hat auch sehr, sehr viel Kunst. Es hat sehr viel Selbstexpression, Workshops auch zu diversen Themen. Es kann Yoga sein oder eine Meditationsrunde oder auch ein Sex-Workshop oder so. Also es gibt wirklich alles und man muss sich wirklich auch nicht begrenzen auf eben nur diese Partyszene. Ganz im Gegenteil. Das ist eigentlich das Uninteressanteste von allem. Und was ich ganz spannend fand aber, weil eben jede Realität wird so ein bisschen akzeptiert und das wird auch befürwortet oder fast schon gepflegt, dass jeder die Chance hat, sich selbst genauso auszudrücken, wie er es will oder wie er sein will und mal komplett loszulassen von irgendwelchen sozialen Vorgebungen. Und das hat dazu geführt, dass wirklich eine ernsthafte Diskussion dann auch entstanden ist oder auch ein Workshop diskutiert hat, was ist denn die Realität, auf die wir uns einigen können? Also sozusagen die Schnittmenge von der Realität von allen Teilnehmern jetzt von diesem speziellen Workshop. Ich glaube es war/ Es ging um Sound-Healing in dem Falle. Und weil wir müssen uns natürlich in unserer Gesellschaft darauf einigen, es gibt so ein paar Sachen, die sind dann unumstößlich. Also wenn jemand irgendwas bezeugt und drei Leute, die reden darüber und die einigen sich darauf, was genau passiert ist. Und das ist sozusagen die Realität, auf die wir uns einigen. Und das fand ich sehr spannend, weil bei Burning Man natürlich, da treffen dann sehr unterschiedliche Realitäten teilweise aufeinander, wie einfach etwas gesehen wird oder wie auch dann die Existenz letztendlich betrachtet wird. Und da entstehen sehr interessante Gespräche, was letztendlich nun als Realität durchgehen kann, auf die man sich einigen kann. Das nur so als kleine Anekdote, wo ich wirklich auch meine eigene Realität stark hinterfragt habe. #00:30:11-0#
- Ich sage einmal, um eine kleine wissenschaftliche, ja, sagen wir Komponente zu geben: Wir hören nicht jeden Audiobereich. Es gibt da nur einen gewissen Bereich, in dem wir was hören. Und es gibt auch in dem, was wir sehen können, ein relativ beschränktes Farbspektrum. Und das, was unsere Augen wahrnehmen, ist nicht das, was wir sehen. Was wir sehen ist schon die Interpretation dieser Nervenimpulse. Wir gehen aber nicht an die Rohdaten ran. Das, was uns zur Verfügung steht, das sind nicht die Rohdaten, sondern das ist schon die Interpretation. Unsere. Und allein schon daher kann man sagen: „Okay, da wir nicht auf die gleichen Rohdaten zurückgreifen/“ oder wir greifen auf die Rohdaten zurück, aber wie nehmen die Rohdaten gar nicht wahr. Das können wir gar nicht. Darauf sind wir nicht angelegt. Also insofern: Wenn wir uns da einmal bewusst machen, dass das eben halt eine Interpretationssache ist, dann ist man teilweise auch versöhnlicher. Das ist auch teilweise in irgendwelchen Gesprächen, wo einer auf irgendwas richtig triggert, der springt richtig drauf oder so etwas, dann sagst du dir: „Ja, warum springt der jetzt so da drauf an?“ Weil der einfach Erfahrung gemacht hat, die du nicht gemacht hast, und die für den dafür sorgen, dass das ein absolut rotes Tuch ist. Da du diese Erfahrung nicht gemacht hast, ist das für dich im ersten Moment total unverständlich, warum der auf einem auf 180 ist. #00:31:37-0#
- Ja, durchaus. Ja. Sich in die Lage der anderen zu versetzen, ist eine Fähigkeit, die man auch trainieren muss. #00:31:46-0#
- Ja, manchmal ist es auch dieses Bewusstseinsschaffen, was dann eben halt die nächsten neuen Türen eröffnet, weiterzugehen. #00:31:52-0#
- So ist es. #00:31:54-0#
- Wir schon einmal drauf gesprochen: Eisbaden. Ich bin ja diesen Winter dazu kommen, dass so ein bisschen mehr auszuleben, weil ich dann eben halt von zwei Quellen eben halt so mehr inspiriert worden bin. Das war einmal Kasper auf dem FlowFest, der Wim Hof Trainer ist. Oder, kann man sagen so? #00:32:13-0#
- Genau. #00:32:14-0#
- Und das andere ist dann eben halt Rummelsnuff, der sage ich einmal kraftbetonte Musiker, der dann auch gerne Eisbaden geht. Und als ich dann diesen gefrorenen Teich gesehen habe, dann dachte ich mir so: „Ey, komm, dann hast du ja alles vor der Tür, dann mach das auch einmal.“ Wie bist du denn zum Eisbaden gekommen? #00:32:38-0#
- Interessante Frage. Ich glaube/ Also ich habe damals in der/ #00:32:43-0#
- Jetzt sage nicht, du bist geschubst worden. #00:32:47-0#
- Ich habe damals an der Uni, also wir hatten das schon als Sportler, an der Boston University war das schon damals bekannt, dass man besonders beim Leistungssport eben zur Abschwellung dann von diversen Anschwellungen im Knie, im Ellbogen, et cetera, dass eben da Eis hilft. Und da in eine Eiswanne zu steigen, war für den Leistungssportler damals eben schon Gang und Gäbe. Später aber hat es für mich eine ganz andere Relevanz dann angenommen. Und eigentlich hat es schon angefangen mit/ Ich denke schon, dass Wim Hof mich eigentlich dazu dann auch inspiriert hat. Ich hatte den damals wirklich noch gar nicht auf dem Schirm und kennengelernt in Los Angeles auf der Bulletproof Biohacking Konferenz. Was heißt kennengelernt? Also man ist sich begegnet. Und später kam ich dann immer häufiger mit ihm in Kontakt. Und wer Wim Hof nicht kennt: Also das ist der Iceman, der niederländische Weltrekordhalter in diversen Disziplinen wie das Aushalten von kalten Temperaturen, er ist barfuß einen Marathon gelaufen, hat das dritte Base Camp des Mount Everest bestiegen, hat sich selbst infizieren lassen mit E.coli Bakterien und diese abgeatmet. Also der ist ein sehr, sehr beeindruckender Mann. Ich nehme an, er ist so kurz vor 60. Und ich habe ihn getroffen in Berlin und habe mit ihm einen Workshop gemacht. Und in der Hinsicht auch: Frank, ich habe ihn letzte Woche interviewt. #00:34:28-0#
- Ich weiß. Ich weiß. Ganz klasse. #00:34:31-0#
- Und er spricht sehr, sehr gut Deutsch. #00:34:33-0#
- Und hört unbedingt einmal in den Podcast rein von Max, der ist nämlich ganz klasse. #00:34:40-0#
- Genau. Findet ihr dann übrigens auch auf, genau, flowgrade.de. Ich mache dann einfach /Wim Hof und für alle deine Zuhörer, da können Sie sich das dann vielleicht noch anhören. #00:34:52-0#
- Ja, schicke mir einfach den Link zu, ich setze den dann eben halt auch gerne rein in die Show Notes. #00:34:58-0#
- Ja, auf jeden Fall: Also der ist eine Type, das kann ich dir jetzt schon sagen. Das Interview ist ja schon fertig. Ich glaube, viele von meinen Fragen hat er nicht beantwortet, weil der Mann hat so viel Passion in sich und Leidenschaft, dass er/ dem brauchst du nur etwas hinwerfen und der entfacht, der fängt Feuer. Ja, und der Wim spricht sehr, sehr gut Deutsch auch eben. Und in dem Workshop in Berlin dann ging es eben darum, mit Atmung und Kälte zu arbeiten, also seine Atemtechnik kennenzulernen, und die mit Kälte zu/ der zu begegnen. Später/ Also das war dann sogar noch später. Also nachdem ich da so das erste Mal davon hörte, kamen dann immer mehr Leute, die damit arbeiten, unter anderem auch die Anja Leitz, Therapeutin aus der Schweiz und Buchautorin, die ja auch beim FlowFest als Gast war. Die ist jetzt nun beim neuen FlowFest wird die sprechen. #00:35:55-0#
- Cool! #00:35:55-0#
- Und die arbeitet auch sehr, sehr viel mit Kälte. Und Kälte auch hat eine große Bedeutung in der Chronobiologie. Also Kälte oder Temperatur generell ist ein Zeitgeber für unsere inneren Uhren. Das bedeutet, dass im Sommer der Körper sich einstellt auf die Jahreszeit, und unser Körper verändert sich auch tatsächlich. Also es ist mittlerweile immer weniger, weil wir uns mehr und mehr in künstlichen Welten aufhalten mit Kunstlicht und temperierten Räumen und künstlich hergestellter Nahrung. Früher allerdings, bis, ich glaube, bis zu vor 30 Jahren war das noch so/ Nein, es war sogar noch länger, über 100 Jahre. Ich glaube, es war im 19. Jahrhundert. Da hatte man beobachtet, dass wirklich Leute noch physiologische Veränderungen haben. Also, dass sich die Augenfarbe ändert, dass sich die Haut und die Haardichte ändert zu den Jahreszeiten. #00:36:47-0#
- Ach so, du meinst: Wenn ich Winter über sozusagen ein bisschen mehr Speck anlege, dann bin ich einfach nur chronobiologisch richtig ausgerichtet. #00:36:54-0#
- Zum Beispiel, ja. Also das ist wirklich gar nicht weit hergeholt. Und deswegen ist es so, dass Temperatur also besonders jetzt zur kalten Jahreszeit uns hilft, uns einzustellen. Also es gibt natürlich/ Ein Signalgeber allein macht wahrscheinlich weniger Unterschied, aber dann in Kombination mit der Ernährung, mit den Lichtverhältnissen vor allem, also unsere Augen stellen sich täglich eigentlich auf den 24-Stunden Rhythmus über die Lichtfrequenzen ein, und dann mit der Temperatur eben auf die Jahreszeit. Und das macht für mich jetzt persönlich auch immer viel mehr Sinn. Jetzt die Chronobiologie hat den Nobelpreis gewonnen. Und es gibt jetzt auch immer mehr Werke, die sich mit diesem Thema natürlicher Biorhythmus und innerer Uhr auseinandersetzen. Und das ist ganz spannend, Frank, da gibt es ein Buch, das kann ich dir auch nur ans Herz legen, das heißt: „Vom richtigen Umgang/“ #00:37:46-0#
- Okay, das heißt natürlich „Biohacking – Optimiere dich selbst: Besser schlafen. Leisten. Ausgeglichener sein und länger leben“ Okay, entschuldige. #00:37:53-0#
- Nein, nein, nein, nein, nein. #00:37:53-0#
- Okay. Okay. Okay. Okay. Okay. Das konnte ich mir jetzt nicht verkneifen. #00:37:59-0#
- Das wäre lustig, aber so/ #00:38:02-0#
- Okay, also für die Zuhörer// #00:38:05-0#
- Das bin ich dann doch nicht. #00:38:05-0#
- I:// das ist das Buch, das Max geschrieben hat, und was man erwerben kann. #00:38:11-0#
- Ja, und das heute rauskam. Aber das wollte ich nicht erwähnen, nur noch einmal zu Betonen. #00:38:15-0#
- Ja, ich wollte das aber nennen, weil ich habe nämlich die Eigenschaft, Leuten, die ich mag, dann gerne einmal so einen Knüppel, der eigentlich gar kein Knüppel ist, sozusagen vor den Latz zu knallen. Und das war einfach meine Gelegenheit. #00:38:27-0#
- Ja das stimmt. #00:38:30-0#
- Nein, also/ #00:38:32-0#
- Ja, da hast du mich erwischt. #00:38:32-0#
- Ja. Sofort noch einmal dazu: Also Max/ #00:38:37-0#
- Aber genau, das eigentliche Buch, das ich empfehlen wollte// #00:38:38-0#
- Okay. #00:38:39-0#
- //also das nennt sich: „Vom richtigen Umgang mit der Zeit“ von Maximilian Moser, und: „Die heilende Kraft der Chronobiologie“ ist das. Das ist gerade eines der Werke, von denen ich sehr begeistert bin. Und darin beschreibt er eben den Einfluss der äußerlichen Umwelt, aber genauso auch von unseren Gewohnheiten eben auf unsere inneren Uhren, muss man sagen. Denn es gibt die Gene Clocks, nennt man die, also mehrere Uhren, die auch vor den Genen sind, und dann gibt es einen Master Uhr, die ist im Kopf, und die stellt sich hauptsächlich bei Lichtfrequenzen ein. Und eine Studie, die er zitiert, die ich sehr spannend fand, war eine isländische Studie mit Piloten. Und zwar hat man Piloten untersucht und vermutet, dass Piloten ein erhöhtes Krebsrisiko haben aufgrund der UV-Strahlung. Dann hat man aber beobachtet, dass die Piloten, die nur Nord-Süd geflogen sind, also zum Beispiel von Deutschland nach Südafrika oder auch nach Afrika, wo die UV-Strahlung sehr hoch ist, und man vermutet hat, die haben auch ein enorm höheres Krebsrisiko, die hatten ein fünf Mal niedrigeres Risiko als die Piloten, die West-Ost geflogen sind. Und die Verknüpfung hier war oder die Erklärung dahinter von dem Doktor Moser, dass die innere Uhr dafür verantwortlich ist. Also dass dieser Jetlag, dieses Auseinanderbringen des biologischen Rhythmuses und auch der Rhythmik der Zellen, der Zellerneuerung/ Ich meine unser ganzer Körper angefangen beim Herzschlag und der Atmung und der Verdauung, allem unterliegt eine gewisse Rhythmik. Und die Vermutung hier ist, dass bei diesen Piloten, die oft die Zeitzonen wechseln, die inneren Uhren so durcheinanderkommen und diese Rhythmik so gestört ist, dass sich dadurch Mutationen letztendlich bilden. Und dass es viel, viel wichtiger ist, als man bisher angenommen hatte, oder beziehungsweise die Chronobiologen wissen das schon lange, mittlerweile gelangt es eben mehr und mehr in den Mainstream, wie wichtig eigentlich dieser natürliche Biorhythmus ist. #00:40:52-0#
- Und müsste das dann nicht in gleichem Maße auch für Schichtarbeiter gelten? Also die häufig wechselnde Schichten haben? #00:40:59-0#
- Sehr interessant, dass du es erwähnst. Genau das spricht er in dem Buch auch an. Er hat dazu auch sogar ein paar Fakten. Also Schichtarbeit – ganz schlecht. Der Unterschied ist von Leuten, zum Beispiel Nachtconcierge, der sagen wir einmal über Jahre oder Monate immer dieselbe Uhrzeit hat, zu der er aufsteht und dann arbeiten anfängt und so, der ist nicht so betroffen, beziehungsweise da stellt sich eine Rhythmik ein, die sich anpasst an seinen Arbeitsalltag. Viel schlimmer sind die, die zum Beispiel alle paar Wochen durchwechseln, die die Schicht ändern, die zum Beispiel einmal drei Wochen nachts arbeiten, und dann wieder tagsüber. Und bei denen hat man beobachtet, dass bei Frauen, die über sieben Jahre Schichtarbeit machen, wechselnde Schichtarbeiten, die hatten bis zu 50 Prozent höheres Krebsrisiko – in dem Falle Brustkrebs – als üblich. #00:41:53-0#
- Mir ist das nur aufgefallen bei jungen Ärzten. Wenn die dann eben halt auch ihre Schichtdienste haben, und dazu diese Notdienste und Übernachtdienste und so weiter und so weiter: Man kann teilweise sehen, wie die – also, wenn sie jetzt im Krankenhaus eben halt arbeiten – wie die altern pro Jahr. Also das ist heftig. Also und ein Freund von mir, der ist Internist, und dann hat er mir einmal gesagt, wie denn die durchschnittlichen Lebenserwartungen sind für Internisten – und ich war erschrocken. Also die sind nicht gut. Und das ist, denke ich einmal, alles auf Stress und Schichtdienste eben halt zurückzuführen. Also als Internist, wenn du sozusagen die ganze Zeit im vollen Krankenhausbetrieb bist, dann kannst du schon froh sein, wenn du das Rentenalter erreichst, um das mal so auszudrücken. #00:42:51-0#
- Ja. Und das ist glaube ich wirklich eine Thematik, die mehr und mehr aufkommt, und die – jetzt erwähne ich es, Frank – und zwar die ich auch in meinem Buch sehr stark verarbeitet habe. In vielerlei Hinsicht geht es nämlich gar nicht darum, irgendwie jetzt unbedingt leistungsfähiger, produktiver oder irgendwie auf die nächste Leistungsstufe zu kommen, sondern für mich, was ich auch beobachte in unserem Kundenkreis: Dass es schwieriger und schwieriger wird, wieder so eine gewisse Rhythmik zu etablieren und eine Balance zu finden. Und ich glaube, dafür verantwortlich sind schon die Errungenschaften der letzten Jahre. Ist eigentlich ganz spannend. Ich lese gerade auch ein Buch, das nennt sich: „Thank You For Being Late“, es ist von Thomas Friedman, einem Ökonom. Und der beschreibt, wie er/ Also er hat beobachtet, dass 2007 so ein enorm entscheidendes Jahr war, und hat dann untersucht, was so 2007 alles passiert ist. Und tatsächlich: 2007, Frank, wenn man also das liest, was er da schreibt, dann denkst du, das wird in die Geschichte eingehen. Und zwar Facebook ist global geworden. Also Facebook wurde 2004 gegründet, aber 2007 ist es dann wirklich so weg von den Unis und in die Welt getragen worden. Das iPhone ist rauskommen. Bitcoin wurde entwickelt. Twitter ist rausgekommen. Google hat Android entwickelt. IBM hat den ersten AI, künstliche Intelligenz Computer, den Watson herausgebracht. Big Data hat enorm zugelegt. Das Internet wurde enorm viel schneller in 2007, was wiederum das iPhone wesentlich wertvoller gemacht hat. Und all diese Errungenschaften. Und da hat wirklich diese Entwicklungs/ eigentlich die Geschwindigkeit der Veränderung noch einmal einen Schub bekommen, hat enorm zugenommen. Und was ich jetzt so beobachte, oder was in meinem Kundenkreis auch besonders ist: Dass Leute sich schwerer und schwerer tun mit dieser sich enorm schnell verändernden Gesellschaft und mit diesen neuen Technologien und den sozialen Netzwerken und dieser komplett umgewürfelten Weise der sozialen Interaktion. Das jetzt wieder in Relation zu setzen zu ihrem gewünschten Lebensstil und dann eine Balance zu finden und einen gewissen Rhythmus. Und meine Vermutung ist auch, dass viele dieser Volkskrankheiten, wie zum Beispiel Schlafstörungen, dieses Gefühl, nie genug zu sein, der innere Kritiker, der immer stärker wird, dass das gerade wieder sehr dominant wird aufgrund dieser Unklarheit: „Okay, was muss ich und will ich eigentlich machen?“, mit diesem Überangebot an Reizen, die dich beeinflussen, und den dadurch fehlenden Rhythmus. #00:45:47-0#
- Ja, okay. Also wenn ich mich den Reizen ungebremst aussetze, dann ist das definitiv so. Also wenn ich nicht meine Stillstandszeiten habe, wo ich dann sage so: „Hier, ab 20 Uhr ist E-Mail einfach aus, danach könnt ihr mich einfach einmal.“, wenn ich regelmäßig dabei bin, sofort nach dem Aufstehen Facebook zu checken: „Was sagen die anderen Leute?“ oder; „Was sagen die anderen Leute über mich?“, dann setze ich mich da natürlich eben halt – ja, wie soll ich sagen? – gedachten gesellschaftlichen Stressoren aus, die gar nicht nötig sind, und die dann auch Überhand nehmen. Und da habe ich aber mehr Verfügung drüber. Wichtig ist auch: Wie betrachte ich das Ganze selber mit dem, was ich konfrontiert werde? Also bei Social Media oder sowas, die Leute posten ja auch nicht unbedingt, wenn sie auf die Fresse fallen, weil irgendwas nicht gepasst hat, sondern meistens nur die Erfolge, so dass man denkt so: „Boah! Super, was der alles kann.“ Und weil man das dann eben halt nur in seinem kurzen, zusammengeschnitten Filmchen sieht, sagt man sich dann: „Boah! Super! Also dass der das einfach so kann!“ Aber man vergisst, sage ich mal, wenn ich jetzt ein Hufeisen verbiege oder so etwas, dass dann, keine Ahnung, 20 Jahre Trainingserfahrung allgemein vom Krafttraining drin sind, dass dann irgendwie spezielles Training von noch einmal irgendwie drei oder vier Jahren drinsteckt, damit das eben halt auch alles so super schön passt. Und was man sieht man davon von diesen, keine Ahnung, 23 Jahren, was auch immer, Jahren? Da siehst du zehn Sekunden und sagst dir: „Boah!“ Die 23 Jahre siehst du nicht. #00:47:45-0#
- Genau. Das ist eine sehr selektive Wirklichkeit. #00:47:49-0#
- Ja. #00:47:50-0#
- Stimme ich dir zu. Es wird spannend, zu beobachten, was jetzt passiert, weil ich habe das Gefühl auch, besonders Leute, die jetzt schon länger dabei, das ist gerade wie so ein Trend, eben – was wir vorhin besprochen haben – so eine Epoche der Back to the Roots Bewegung. #00:48:09-0#
- Ja. Ich sage einmal: Zu einer gewissen Uhrzeit eine sage ich mal gesunde: „Ihr könnt mich alle einmal, ich habe jetzt Feierabend.“-Einstellung, das wird sonst ein evolutionärer Vorteil sein, wenn du das nicht bringst, dann machst du es halt nicht so lange. #00:48:26-0#
- So ist es. Drastisch gesagt, aber ja. #00:48:33-0#
- Das ist/ Obwohl: Ist das ein evolutionärer Vorteil? Das kommt natürlich darauf an, wenn du das so nimmst. Es braucht natürlich, dass du so ein super stressiges Leben, dass du dir das so schwer machst, dass du dich selber aus dem Genpool entfernst. Die Frage ist: Hast du nicht auch bessere Chancen beim anderen Geschlecht, wenn du etwas gelassener bist, und nicht immer so stressed out. Wie sagt man das im Deutschen? #00:49:06-0#
- Ja, so gestresst. #00:49:09-0#
- Angespannt. Angespannt. Angespannt. Genau. #00:49:12-0#
- Überreizt, überarbeitet. #00:49:13-0#
- Dass du überarbeitet bist. Also das heißt, überreizt sein, überarbeitet sein kann sich dann eben halt auch negativ auf das Paarungsverhalten ausführen. Also insofern hat das vielleicht schon evolutionäre Auswirkungen, oder? #00:49:25-0#
- Ja, also da würde ich sowieso ein bisschen das alles relativieren, weil die Gesellschaften, die natürlich eigentlich mit die besten Voraussetzungen haben, um sich fortzupflanzen, deren Geburtenraten gehen ja oft zurück. Das bedeutet, dass/ Ja, okay, das ist eine ganz grundlegende Frage dann, was ein evolutionärer Vorteil ist. Ich denke wieder, ich eigentlich halte mich sehr an das Thema Balance. Ich glaube, es ist einfach wichtig, für sich eine Balance zu finden, und dann auch zum Beispiel, wenn man eine Familie gründet, eben ja, das nicht unbedingt alles komplett exakt durchzuplanen und versuchen, den Kindern dann das irgendwie beste Umfeld zu geben. Natürlich auf der einen Seite schon. Auf der anderen Seite das einfach ein bisschen locker nehmen und einfach schauen, was kommt. Weil im Endeffekt: Man macht Pläne, und das Leben lacht darüber. So sehe ich das ein bisschen. #00:50:30-0#
- Kann ich total bestätigen. Kann ich total bestätigen. Ja, das ist eben halt so. Man muss dann eben halt ein bisschen/ Ja, du musst spielen mit den Karten, die du kriegst. Du kannst sie dir nicht aussuchen, du musst eben halt das beste Spiel draus machen kannst. Du kannst dich nicht beschweren, das ist eben halt so. Aber ab und zu kriegst du eben halt neue Karten ausgeteilt vom Leben. Und dann musst du auch wieder sehen, was du draus machst. Also das ist/ Ich glaube, absolut gerade Lebensweisen sind oftmals auch ein bisschen, ja, uninteressant. Was ergibt gute Geschichten? Meistens sind das Rückschläge, die dann zu etwas Positivem gewandelt werden, oder den Anstoß nehmen, eine neue Erkenntnis zu entwickeln und etwas daraus zu machen. Aus: „Es war ein sonniger Tag. Es ist schön.“ entstehen, wenn das so bleibt, selten irgendwie Geschichten, die/ an die man sich erinnert oder die weitergegeben werden. #00:51:38-0#
- Ja, also das ist interessant, weil es oft nicht unbedingt einhergeht mit einem guten Leben. Da habe ich auch in letzter Zeit viel Gedankenarbeit reingesteckt, und auch ein tolles Buch dazu gelesen, das eigentlich um das gute Leben geht. Das heißt: „Die Kunst des guten Lebens“ von Rolf Dobelli. Und was eigentlich ganz spannend ist, weil das gute Leben, so etwas, was einfach von der Hand geht, was/ wo du eben wenig Stress hast, dich mit Leuten umgibst, die dir gut tun und so weiter – ich stimme dir absolut zu, es geht nicht immer einher mit einer sehr guten Geschichte. Oder unter Umständen schon, es kommt auf den Zuhörer vielleicht an. Aber dazu war ich neulich im Museum in Berlin und habe mir eine Ausstellung von Kandinsky und Monet angeschaut, so eine echt tolle Multimedia-Ausstellung, wo verschiedene Kunstwerke digitalisiert wurden und ineinander liefen. Und dazu habe ich mir die Lebensläufe durchgelesen dieser ganzen Künstler. Und es ist wirklich erstaunlich, wie viele von denen sehr tragische Lebensläufe hatten oder Schicksale oder auch teilweise früh gestorben sind oder schwere Alkoholiker waren oder verarmt waren am Ende, und dann später postum enorm erfolgreich wurden. Und deswegen/ #00:53:06-0#
- Also dieses postum enorm erfolgreich werden, das ist wirklich so eine Ohrfeige, finde ich. Das ist so gemein. Aber okay, erzähl weiter. #00:53:13-0#
- Na ja, auf der einen Seite ist es gemein, auf der anderen Seite: Ich glaube, im Endeffekt ist jeder halt dann ein Stück dann selbst verantwortlich. Ich glaube, es ist ganz wichtig/ Für mich ist es sehr wichtig, diese Einstellung zu haben: „Okay, ich bin verantwortlich für mein eigenes Leben.“, weil ich glaube, das befähigt dich dazu, etwas zu ändern. Natürlich ist es dann im großen Bild so, dass oft die Gegebenheiten so sind und man sehr, sehr wenig ändern kann. Das ist aber eine andere Geschichte. Sondern ich glaube, da geht es wirklich mehr um die geistige Einstellung. Und wenn man dann denkt: „Okay, ich habe die Fähigkeit. Ich kann aus meinem Leben/ Ich kann gut leben.“ Hier sind vielleicht Werkzeuge dazu. Das ist ja auch eben unser Beruf, Frank, dass wird den Leuten Werkzeuge vielleicht an die Hand geben, um ihr Leben zu ändern, um Einfluss zu nehmen, um es nach ihren Bedürfnissen zu ändern. Aber ich kenne Leute auch in meinem Umfeld, die leben nicht unbedingt gesund, aber die wollen so leben. Und wer bin ich, denen zu sagen: „Okay, das solltest du vielleicht nicht machen.“ Also damit hadere ich auch sehr viel. Und mittlerweile habe ich mir eigentlich eher angeeignet, das nach außen zu tragen, was meine Philosophie ist von einem guten, gesunden Leben, von einem Leben im Flow. Ich bin ja ein Flowgrader, kein Upgrader. Und die Leute, die dann davon inspiriert werden oder denen das gefällt, die kommen zu mir. Und dann kann ich ihnen helfen. Aber ich mache es nicht mehr andersherum. Das hatte ich früher so gemacht, dass ich es nach außen trage und sage: „Hey Leute, hier, schaut einmal. Und so solltest ihr leben und das ist meine Idee.“, sondern jetzt sage ich: „Hey, das funktioniert für mich. Das habe ich für mich gelernt.“ Oder ganz ehrlich gesagt: Ich bin da auch eher eine Art Sprachrohr für viele Experten, die mich dann inspirieren oder deren Nachrichten und Messages unter anderem auch von dir, die ich gut finde, und die ich an andere Leute weitertrage. Und dann bündle ich diese Erfahrungen, dieses Wissen dieser Experten, und das ist für mich auch eine große Ehre, dass ich das darf oder kann, und trage das nach außen. Und Leute, die davon angesprochen sind und die inspiriert sind, mit denen kann dann man ins Detail gehen und wirklich schauen: „Hey, wie kann man dir ein Leben gestalten, das für dich passt?“ Und darunter liegen wieder, finde ich, liegt eigentlich der Stein begraben, warum ich diesen Bereich so spannend finde, also das Thema Biohacking und Flowresearch und so etwas: Weil das ist eine Art Demokratisierung von Wohlbefinden, von Gesundheit. Es ist ein bisschen, was Bitcoin für den Finanzsektor ist. So ein bisschen/ Also vielleicht auch ein verlorengehendes Vertrauen in Institutionen, aber damit einhergehend neue Wege, Technologien, Wissen, Zugang zu allen möglichen Informationen, mit denen du dein Leben selbst so gestalten kannst, wie du es willst, wie du es für richtig hältst. Und da sind wir in einer echt spannenden Phase. Es gab nie so viele Werkzeuge, Informationen, Zugang zu Experten, Audiobooks, Podcasts, Blogs, Produkte wie heute. #00:56:27-0#
- Ja, da ist eine Menge draußen. Das ist eine Frage wieder teilweise der Anwendbarkeit. Also Anwendbarkeit nicht. Ich kenne das ja selber: Ich interessiere für mich für sehr, sehr viele Sachen, und teilweise kaufe ich mehr sage ich einmal Bücher, Kurse ein, als ich überhaupt aufnehmen kann einfach von der Zeit her. Zeit und Aufmerksamkeit ist eben halt auch eine Ressource, die man sich vernünftig einteilen sollte. Nicht nur Geld. #00:57:02-0#
- Absolut. Also Zeit ist eine der wichtigsten Ressourcen überhaupt, mit der sollte man ganz vorsichtig sein. Und es gibt alle möglichen gefährlichen Apps und Anwendungen, die dir konstant versuchen, dir deine Zeit zu stehlen, und die damit Geld verdienen. Und deswegen glaube ich: Zeit es ist sehr, sehr wichtig. Man sollte wirklich überlegen: „Wo rein investiere ich?“, und sich nicht unnötig die Zeit stehlen lassen. Das wird immer schwieriger. Und jetzt ist es glaube ich noch in einem Grad, wo es vielleicht managebar ist. Für die kommende Generation wird es immer, immer schwieriger. #00:57:40-0#
- Vielleicht werden sie es auch intuitiv einfach besser hinkriegen. Guck einmal: Ich sage einmal zu meiner Zeit oder so etwas war das dann eben halt mit den Videorecordern oder so etwas, wo die Eltern eben nicht den Videorecorder programmieren konnten, weil das ist neu, die waren total überfordert. Und wir als Kinder haben dann eben halt immer die Programme einstellen müssen und was aufgenommen werden musste und so weiter. Heute sehe ich das mit dem HD-Videorecorder eben halt, den wir jetzt ja, haben, den, keine Ahnung, das ist so eine Set-Top-Box. Meine Tochter, die hat ratzfatz rausgefunden, wie sie dann ihre Serien aufnehmen kann oder was auch immer. Keine große Erklärung notwendig. Und vielleicht wird das für die auch so sein mit dem Zeit- und Aufmerksamkeitsmanagement, dass sie das einfach, weil sie damit groß geworden sind, instinktiv richtig machen. Zumindest hoffe ich das. #00:58:33-0#
- Ja, also da glaube ich/ Ich bin ja auch eher optimistisch. Ich glaube, es wird auch immer wieder Gegenbewegungen geben, und vielleicht auch einmal eine jetzt wieder, ja, wie die Slow-Food-Bewegung im Ernährungsbereich, die dann das auch wieder verlangsamen. Allerdings im Moment glaube ich wirklich, dass die Geschwindigkeit unserer Anpassung an die Neuerungen hinterherhinkt zwischen der Geschwindigkeit der Technologie. Ein Beispiel ist zum Beispiel jetzt selbstfahrende Autos, die wahrscheinlich dem nachkommen werden. Im Moment ist ja immer noch eine große Diskussion diese Services wie Uber, die per Smartphone erlauben, Zugang zu privat fahrenden oder beziehungsweise Autos, die eben nicht von Taxi-Unternehmen gestellt werden, sondern einem anderen Unternehmen. Da gibt es noch gar keine Rechtsprechung. Ich glaube, bis die so weit sind, da eine Regelung zu finden, gibt es selbstfahrende Autos. #00:59:30-0#
- Das denke ich auch. Besonders ist dann eben halt auch die Frage, wenn es dann eben halt vernünftig selbstfahrende Autos gibt, die dann eben halt auch ohne Weiteres vermietet werden können – einmal ganz doof gesagt: Was passiert mit den ganzen Taxifahrern? Was passiert mit den ganzen Transportfahrern und so weiter und so weiter? Da werden potenziell komplette Branchen, ja, personenlos gemacht. Wenn du nur ein bisschen weiterdenkst: Sämtliches Transportwesen. #00:59:59-0#
- Genau. Also da bin ich zum Beispiel schon liberal in dem Sinne, ich denke, als Gesellschaft müssen wir uns darum kümmern, diese Leute umzulernen oder anders auszubilden, denen Fähigkeiten zu geben, damit die eben nicht mehr darauf angewiesen sind. Weil diese Entwicklung wird kommen so oder so. Also ob die jetzt nächstes Jahr passiert oder in fünf oder in zehn. Aber irgendwann wird es selbstfahrende Autos geben. Das ist/ Der Trend ist nicht aufzuhalten. Genau, die Frage, die du gestellt hast, das wird natürlich in diversen Branchen eine große Frage, was passiert mit den Leuten oder auch/ ich meine, in unserem Falle, wenn Sachen wegfallen, wenn auf einmal Computer Artikel schreiben könnten oder Podcasts aufnehmen, und die noch besser machen als wir. Was passiert mit unsereins? #01:00:56-0#
- Im Bereich Musik ist das teilweise der Fall. Da haben die einen/ verdammt ich kriege/ War das Mastery das Buch oder/ da war das auf jeden Fall drin. Dann haben die/ oh Gott, ich kriege den Komponisten jetzt auch nicht mehr hin. Aber auf jeden Fall haben die beigebracht, einen Computer wie Brahms zu programmieren/ zu komponieren. Also was das spezifisch eben halt für ihn macht. Und da haben die sehr lange gebraucht, damit diese Algorithmen vernünftig funktionierten. Aber als die dann eben halt funktionierten, hat dieser Rechner dann eben halt irgendwie in drei Stunden dann irgendwie 3000 Stücken komponiert. Und davon haben sie dann eben halt manuell, welche ausgesucht nach, keine Ahnung, welchen Kriterien, und dann haben sie das, sage ich mal, runter gedampft auf vier und den Leuten eben halt gesagt, also Testhörern: „Oh ist neu aufgetaucht“, und: „Hört euch das mal an, Musikkritiker.“ Und: „Wir haben hier alte Noten gefunden und das mal nachgespielt.“ Und die waren total begeistert. Und nachher haben sie dann eben halt gesagt, nachdem sie die Kritik oder die Lobeshymnen, oder was auch immer, eingesackt hatten, haben sie gesagt: „Ja. Ätschi Bätsch, tut mir leid, das ist alles von einem Algorithmus einfach programmiert worden.“ Da sind Welten zusammengebrochen. Für die Leute, die das bewertet haben und die das eben halt nicht wussten. Und ich glaube, da passiert immer mehr in der Richtung. Die Frage ist, was wird uns in der Zukunft ausmachen, was nicht von Maschinen besser gemacht werden kann? Und das wird zunehmend eine sehr, sehr schwere Frage werden. #01:02:50-0#
- Ja, stimme ich dir zu. Ich glaube auch, dass da in Zukunft noch viel kommen wird. Diese Diskussion wird stattfinden. Und dazu/ das ist wirklich da gibt es wirklich Computer, die schon irgendwie Gedichte schreiben und diverse auch künstlerische, kreative Tätigkeiten übernehmen können, zu einem gewissen Grad. Ich sehe da trotzdem/ Eigentlich bin ich da trotzdem sehr optimistisch, weil ich glaube, dass es immer noch eine sehr begrenzte/ also diese Computer, die dann für sowas programmiert sind, die können da was machen. Allerdings die werden ja immer noch programmiert von Menschen. Und in dem Sinne da stimme ich eigentlich eher mit dem einen der Begründer dieser Quantified Self Bewegung. Sein Name ist Kevin Kelly, ein Amerikaner. Ich habe auch mal einen Workshop mit ihm mitgemacht, gilt als einer der interessantesten Menschen der Welt. Gründer von Wired Magazine. Der kennt sich sehr gut aus mit Technologien und beschäftigt sich sehr intensiv mit Trends. Und der sieht in der künstlichen Intelligenz eher so eine Art Revolution, wie es damals die Elektrizität war. So die neue Elektrizität ist die AI. Im Englischen kann man das/ doch im Deutschen kann man es auch sagen, dass man vielleicht früher hat man einen Kühlschrank in die Steckdose gesteckt und dadurch war er elektrifiziert. Und in Zukunft kann man vielleicht dann noch ein zusätzliches Kabel in eine andere Steckdose stecken und man „kognifiziert“ diesen Kühlschrank. Sprich, man erlaubt ihm, deine Verhaltensweisen zu lernen. Und dann auf einmal erkennt dein Kühlschrank: „Ah, okay, Frank trinkt zwei Liter Bier am Tag. – Nein, Spaß - Milch am Tag. Hafermilch und kauft soundso viel Gemüse ein, soundso viel Fleisch und Hühnchen und so weiter“, und lernt dann dazu und kann dann für dich Einkaufslisten erstellen und Rezepte vorschlagen und so weiter. #01:04:59-0#
- Okay. Frank hat aber seiner Frau User Rechte für den Kühlschrank eingeräumt. Und die hat geäußert: „Frank, du wirst zu fett und seitdem kriegst du nur noch die Mager-Varianten und nur noch Brokkoli bestellt.“ #01:05:11-0#
- Zum Beispiel. Ja genau, aber genau sowas glaube ich, das ist eine wahrscheinliche Zukunft, die ich auch eigentlich sehr ansprechend finde, dass man Geräten die Fähigkeit erlaubt, irgendwie dazuzulernen oder Verhaltensweisen zu lernen, das dann wiederum einen Mehrwert liefert für Menschen. Und das birgt natürlich auch immer alle möglichen Probleme und Gefahren und mit denen müssen wir uns auseinandersetzen. Aber ich denke, so eine neue Realität ist etwas, so eine Zukunft, könnte ich mir gut vorstellen, und auch als eine, in der ich mich wohlfühlen würde. #01:05:43-0#
- Übrigens die Gefahren kann ich dir sagen. Das sind sogenannte Blackbox Algorithmen. Das heißt, die Leute setzen etwas ein, was sie selber gar nicht mehr verstehen, von der Komplexität, oder wie diese Blackbox Entscheidungen trifft und findet. Wenn wir das nicht mehr verstehen, dann werden wir ein erhebliches Problem kriegen, mit der künstlichen Intelligenz, und was da mit dranhängt. #01:06:09-0#
- Oder der T/ Wie heißt der? T9000. #01:06:12-0#
- Ja, ja. Genau. Das ist aber noch eine/ okay, noch eine andere ganz wilde Geschichte, die natürlich auch passieren könnte, glaube ich aber so nicht. Aber diese Sache, dass wir Sachen nicht mehr verstehen, die wir im täglichen Alltag integriert haben und uns komplett darauf verlassen. Einfaches Beispiel war das Navigationssystem hat gesponnen und gesagt: Fahr jetzt sozusagen einfach geradeaus weiter. Und da ist ein See. Und die Leute sind dann teilweise in den See reingefahren, weil: „Das Navigationssystem hat das doch aber angezeigt.“ Das ist so ein Beispiel von Blackbox Algorithmus, wo ich mich komplett blind auf das verlasse, was mir die Blackbox sagt. Ich verstehe aber nicht, wie das Ding in groben Zügen funktioniert und wie der Entscheidungsprozess daher war. Und wenn ich mich dann Blick auf diese Dinger verlasse. Mhm. Ja also das ist sozusagen/ Das ist dann echt eine Gefahr, wenn wir uns nicht mehr damit befassen oder beschäftigen wollen und das zu automatisiert erfolgt. #01:07:30-0#
- Frank, wie siehst du denn mit/ du hast dir ja zum Beispiel den Uber Ring besorgt. Wie zufrieden bist du denn mit dem? #01:07:38-0#
- Ich finde den klasse. Mir gefällt er wirklich gut, und ich kann eben halt gewisse Korrelation feststellen und die dann eben halt/ und dann eben halt auch Maßnahmen ableiten. Viel ist von dem/ kann man dann eben halt ja auch selber sehen, wenn man gut genug in sich reinhören kann. Aber manchmal kann das dann eben halt auch ein bisschen helfen. So zum Beispiel, keine Ahnung, also immer wenn ich vor dem Zubettgehen dann irgendwie eine Schweinshaxe esse, dann werfe ich mich die ganze Nacht hin und her oder sowas. Das kann man dann zum Beispiel leichter quantifizieren. Oder zum Beispiel habe ich festgestellt, das heißt immer Alkohol trinken und dann hast du einen total miesen Schlaf und so weiter. So, und ich habe ein paarmal festgestellt, ich trinke gerne einen kleinen Schluck Whisky, aber dann wirklich auch nur einen kleinen. So zwei Centiliter. Und das kommt dann vielleicht, keine Ahnung, wenn du einen Durchschnitt nimmst, vielleicht einmal im Monat vor, also kann auch sein, dass ich zwei Tage hintereinander einen Whisky trinke und danach irgendwie zwei Monate gar nicht mehr oder sowas. Also generell wenig. Aber da habe ich festgestellt, wenn ich das mache, dass das meinen Schlaf also nicht negativ beeinflusst. Wahrscheinlich eben halt auch eine kleine Menge. Ich gebe mir da nicht die Kante oder so was. #01:09:07-0#
- Okay. #01:09:08-0#
- Also das heißt, man kann eben halt so ein paar Sachen sehen, und so ein bisschen entschärfen. Hätte ich jetzt festgestellt: „Oh, Scheiße. Ja, guck mal, an den Tagen, wo ich immer den kleinen Whisky getrunken habe, schlafe ich total im Gulli und so weiter. Nein, das geht nicht.“ Das geht nicht. Ja, und habe eben halt gesehen: Nö, das funktionierte ganz prima. Ich habe dann eben halt auch normal geschlafen. Also normal schlafen, heißt bei mir, dass ich zwar acht Stunden ins Bett gehe, aber nicht acht Stunden eben halt wirklich durchschlafe. Da lernt man dann eben halt auch mit dem OURA-Ring, leichter entscheidende Faktoren zu berücksichtigen. Das heißt, ein Faktor, der für mich eben halt definitiv - okay, das jetzt ist nicht unbekannt - mit ins Gewicht fällt, ist abends zur gleichen Zeit ins Bett, morgens zur gleichen Zeit aufstehen. Ich habe versucht im Sinne von: „Ja, nutze die Morgenstunden“, dann möglichst immer früher aufzustehen. Aber ich habe festgestellt, dass ich dann einfach nicht auf meinen Schlaf komme. Weil ich habe ein Familienleben, ich habe eine Frau, mit der man sich dann eben halt auch länger unterhält. Und das heißt, wenn ich früher aufstehen will und genügend Schlaf haben müsste, dann müsste ich um neun ins Bett gehen. Das ist aber mit dem Familienleben oder mit einer Ehe nicht vereinbar. #01:10:44-0#
- Ja. #01:10:45-0#
- So, das heißt, ich könnte natürlich sagen: „Weißt du Schatz, ich muss jetzt so leistungsfähig sein, und ich muss so früh hoch, weil ich habe jetzt hier die ersten Stunden und so weiter. Und die muss ich nutzen, und ey, du muss dafür Verständnis haben.“ Oder was ich eben halt mache, ich genieße die Zeit mit meiner Frau, die wir dann eben halt haben. Das ist ja meistens, wenn das Kind erst ins Bett ist. Das ist je nach Alter des Kindes sozusagen auch immer später. Und dann hast du das dann eben halt auch, dass ich dann eben halt oder wir dann erst gegen elf ins Bett kommen, sie liest dann auch noch länger, aber ich, Schlafmaske auf, lege mich dann hin und stehe um sieben Uhr auf. Dann habe ich eben halt von elf bis sieben meine acht Stunden. Aber nicht alle acht Stunden schlafe ich sozusagen gleich gut, obwohl ich jetzt im normalen Umgang das versuche, möglichst immer so zu haben. Also, da gibt es eben halt viele Faktoren, die ich noch nicht überblicke, wie stark die Auswirkung auf mich haben. Viel scheint da zu sein, wie stark man eingespannt es, in Sachen. Also, wenn ich angespannt bin, weil ich gerade sowieso eine Deadline habe, die ich erfüllen muss, dann führt das dazu, dass man auch schlechter schläft. Also dieses abschalten können. Ich glaube, das ist echt eine Kunst. Also für mich in manchen Situationen. #01:12:25-0#
- Ich glaube auch. Ich glaube, dass unsere Gesellschaft uns über die letzten Jahre halt auf sehr viele Uppers, also Methoden und Produkte und Techniken, um sich selbst leistungsfähiger zu machen und stimulierend zu wirken, dass die vorhanden sind und dass damit eben Techniken vernachlässigt wurden, die jetzt wiederum an Bedeutung gewinnen. Wie jetzt gibt es alle möglichen Meditations-Apps, die die Leute nutzen, verschiedene Schlaftees, Produkte, die eben dabei helfen, herunterzukommen. Das ist wieder so ein Balanceakt. Und es ist halt eine Hochleistungsgesellschaft. Ich glaube, das ist wirklich so eine, auch für mich, ein kontinuierlicher Struggle, Balance zu finden und auch zu entscheiden, wann ist es genug. Wie viel schaffe ich am Tag, wie viel will ich schaffen. Übrigens ein neues Modell, das ich für mich sehr erfolgreich nutze, das meine Lebensqualität enorm erhöht hat. Das sogenannte Netto-Zeit-Modell. Hast du davon schon mal gehört? #01:13:30-0#
- Nein, erzähle. #01:13:31-0#
- Und zwar es bedeutet, dass, wie du im Supermarkt Nettopreise und Bruttopreise hast, also Nettopreise ohne Steuer und dann Bruttopreise mit Steuer, dass du, wenn du deine Zeit vergibst, sie in erster Linie als Nettozeit vergibst und dann eine Steuer drauf rechnest. Und für mich ist es tatsächlich 50 Prozent Zeitsteuer. Das bedeutet, wenn ich zum Beispiel meine To-Do-Liste am Morgen mache, schreibe mir auf, was ich alles zu tun habe, und dann priorisiere ich, und dann sage ich: „Okay, die zehn Sachen, will ich jetzt schaffen.“, schaffe ich sie sowieso nie, und jetzt aber in einem neuen Schritt vergebe ich erst mal Zeit. Sage ich: „Okay, ich will einen Blog Artikel schreiben. Dafür brauche ich zwei Stunden. Ich will einkaufen gehen, eine Stunde, kochen am Abend, eine Stunde.“ Und danach gehe ich durch und vergebe meine Zeitsteuer. Sprich, ich füge 50 Prozent von der erst errechneten Zeit hinzu. Das heißt, ich brauche zwei Stunden für den Artikel - gebe ich mir drei Stunden. Ich denke, ich schaffe mein Abendessen in einer Stunde zu kochen, sage ich eineinhalb, weil ich bin jemand, der konsequent, chronisch schon, sich selbst überschätzt, indem ich mir immer denke: „Ah, ich schaffe viel mehr eigentlich als ich schaffe.“ #01:14:55-0#
- Sorry, ich habe gerade diesen Captain Kirk im Kopf. „Scotty, wir müssen den Board Drive reparieren. Wie lange brauchst du?“ „Vier Stunden?“ „Mach es in zwei.“ „Ich schaffe es in einer.“ #01:15:08-0#
- Genau. Also bei mir ist es genau andersrum. „Wie lange brauchst du?“ „Vier Stunden.“ „Mach es in sechs.“ #01:15:16-0#
- Ja, das ist ja auch realistisch. Übrigens das mit der Nettozeit, das hast du eben halt auch beim Programmieren und bei IT-System. Dieses Problem der korrekten Zeitberechnung ist/ und dieser Pauschalsatz, der draufgerechnet wird, gehört zum vernünftigen Zeitmanagement. Ich finde das interessant, dass du das ansprichst, weil in der IT zur Zeitberechnung ist das ein Urgestein. #01:15:48-0#
- Ja. #01:15:51-0#
- Für Projekte eben halt, für die Projektzeitberechnung. Und du kannst auch sagen, dass dieser Aufschlag mit der Komplexität der Aufgabe steigt. Das heißt, wenn du, ich sage mal, Spiegeleier in die Pfanne hauen, ist Komplexitätsaufschlag, sage ich mal, 1,1. Das heißt, du sagst: „Ich brauche hier, keine Ahnung, zehn Minuten dafür.“ Dann nimmst du eben halt elf bis zwölf Minuten. Das wird schon hinhauen. Wenn du jetzt allerdings sagst, ich habe jetzt hier ein Fünf-Gänge-Menü, wo dann eben halt viele Sachen komplexer sind herzustellen, und sagst: „Okay, ich rechne dafür/ ich brauche dafür irgendwie vier Stunden.“ Da guckst du dir diese Komplexität dieser einzelnen Sachen an und sagst: „Ich rechne dafür sieben Stunden“. Ja, das heißt, je komplexer die Sachen werden, die du zu erledigen hast oder mit anderen Sachen verzahnt sind, desto höher musst du diesen Zeitpuffer nehmen. Aber ich finde das interessant, dass Nettozeit, dass das sozusagen den Übertrag genommen hat. Was ich wieder lustig finde, was wir ganz am Anfang hatten, mit The Hammer and the Cross, sozusagen altes Wissen neu entdeckt. Und auf was Neues übertragen. Ich möchte den Leuten noch ein paar Sachen ans Herz legen. Also erstmal, wenn jetzt eben halt jemand ein bisschen was wissen will über Biohacking oder so was in dieser Richtung, und sagt: „Ah, ich weiß nicht, ob sich dieses Buch für mich lohnt, über Biohacking, auf Flowgrade.de kann man sich im Newsletter eintragen und dafür gibt es eben halt auch ein freies E-Book: „Super human Secrets to Biohacking“, der kann sich ja mal eintragen einfach, liest sich das mal durch. Und wenn er das interessant findet, was da drin ist, dann hat er eine Entscheidungshilfe, zum Beispiel, ob ihn dann eben halt auch das normale Biohacking Buch von ihm interessiert. Wenn du den Leuten drei Punkte mitgeben kannst, wie sie ihr Leben verbessern können, also das muss jetzt nicht im Bereich Biohacking, Sport sein. Das kann einfach sein, wie komme ich besser mit meinen Mitmenschen rechts, wie finde ich besser Schlaf oder sowas. Drei Sachen, die du den Leuten mitgeben willst, welche drei Sachen wären das? #01:18:18-0#
- Gerne. Also ich gebe gerne auch Sachen mit, die für mich funktioniert haben immer. Die eine, die erste, die mir gerade in den Kopf kommt, die für mich letztlich sehr wichtig wurde, es wieder anzufangen bei den Sachen, die erlauben, dauerhaft davon zu profitieren. Und das bedeutet für mich, mein Umfeld oft so zu gestalten, damit ich automatisch schon Sachen oder Verhaltensweisen an den Tag lege, die mir gut tun. Und eine Sache, zum Beispiel, die mich schon länger stört, ist, dass meine Freundin eine Bettdecke hat, die einfach zu kurz ist. Ich bin ein zwei Meter großer Mann, sie ist halt ein bisschen kleiner und ständig schauen meine Füße da irgendwie raus oder die Bettdecke bedeckt mich einfach nicht vollständig. Und das ist nun schon monatelang so. Und langsam kommt es mir warum besorge ich mir nicht einfach eine Bettdecke? Ich investiere in alle möglichen Gadgets und Sachen und diagnostische Tests und was weiß ich, anstatt/ #01:19:22-0#
- Okay. Hast du aber schon mal daran gedacht, einfach Socken anzulassen? Ich meine, das ist natürlich nicht besonders sexy. #01:19:32-0#
- Ja, auch. Aber der Punkt ist eigentlich folgender, dass man wirklich Sachen in seinem Umfeld, die man täglich nutzt oder halt sehr, sehr oft, dass man da oft am wenigsten dran denkt, da etwas zu ändern. Besonders wenn es um Schlaf geht oder Ernährung. Selbes Beispiel mit der Küche. Wenn jemand jetzt seine komplette Ernährung umstellen will, würde es vielleicht Sinn machen, am Anfang erst mal seine komplette Küche so einzurichten, dass es einfach ist, einen Green Shake zu machen. Zum Beispiel einen gescheiten Mixer hinstellen, alle Lebensmittel entfernen, die man sowieso nicht essen will, auf Amazon vielleicht ein paar Sachen einkaufen zum Verfeinern, wie Retreat als Zuckersatz et cetera. Also es gibt da diverse Techniken. Deswegen mein erster Rat, sehe dich mal in deinem Umfeld um, vielleicht die drei Orte, an denen du am meisten Zeit verbringst, ob man da anfangen kann, etwas zu verändern, um sich wohler zu fühlen. Weil die Sachen, die man dort einmalig oft verändert, haben oft langfristige Erfolge oder Effekte auf deine Gesundheit, auf dein Wohlbefinden. Das ist schon mal Punkt Nummer eins. Nummer zwei, achte auf deinen Rhythmus. Es war auch ein Thema jetzt in unserem Gespräch. Ich denke wirklich, wir profitieren von gesundem Rhythmus. Genauso wie ein Tänzer gut dabei aussieht, wenn er einen guten Rhythmus hat, oder ein Musiker, oder ein Sportler, wenn er Rhythmus hat, dann funktionieren die Sachen. Dann sehen sie gut aus, dann hören sie sich gut an. Und genauso ist es mit unserer Gesundheit. Das heißt, ein Tagesablauf könnte einer gewissen Rhythmik folgen, indem man eben morgens aufsteht mit dem Tageslicht, frühstückt, Mittag isst, arbeitet, ein Workout macht Abendessen, ins Bett geht, und da wirklich eine Art Rhythmik, die man, ich würde sagen, zu 80 Prozent durchführt. Ich meine, es gibt immer wieder mal Tage, wo das eben nicht funktioniert. Das ist auch vollkommen in Ordnung. Allerdings, sagen wir mal, fünf von sieben Tagen die Woche wäre es sinnvoll, einer gewissen Rhythmik zu folgen. Und ich glaube auch, das ist auch wieder so ein Hack, der sich dann auf vielerlei Sachen auswirkt. Dadurch wird dein Schlaf besser werden. Du wirst dich in deinem Körper wohler fühlen, besser gelaunt sein. Körper mag Rhythmus, Gesundheit ist rhythmisch. Das ist für mich Nummer zwei. Und als Nummer drei möchte ich noch gerne so einen akuten Hack mitgeben. Und zwar für mich ist es eine Technik, die mir immer sehr hilft, in hoch stressigen Situationen schnell zu kommen. Das ist die Box Atmung oder das Box Breathing. Das habe ich auch übrigens von Kaspar van der Molen mitbekommen damals. Es ist eine ganz einfache Technik. Und zwar du atmest vier Sekunden ein oder beziehungsunfähig zählst bis vier, hältst den Atem und zählst ebenfalls bis vier. Atmest aus. Vier Züge lang. Hältst den Atem vier Züge lang. Und wenn man das so vier-, fünf Mal durchmacht, dann merkst du richtig, wie dein Parasympathikus aktiviert wird und dein Nervensystem sich beruhigt. Und damit kann man sehr, sehr gut umgehen. Es auch wieder eines dieser evolutionären Werkzeuge. Atmung war einfach schon immer da. Wir können es einfach nicht ohne #01:23:01-0#
- Wo du das gerade sagst, Atmung - sorry, ich habe gerade so ein Flashback zu Hammer and the Cross – also es geht da eben halt auch teilweise um Kampfszenen und so weiter und es wird eben halt beschrieben, wie der eine, der soll in einen Kampf reingehen. Zwei Chefs kämpfen miteinander. Und was der macht, das ist erstmal so eine so genannte Power Breathing. Als wenn der sozusagen gleich in so ein Apnoe-Ding reingehen will. Und dann geht es dann los. Und ich denke mir: „Sage mal, das kennst du doch von den und den Bereich.“ Und da wird es dann eben halt nebenbei beschrieben. Das/ ja okay. #01:23:39-0#
- Also Atmung ist wirklich genauso eine Sache. Viele werden sich wahrscheinlich denken: „Jetzt hat er einen Atmungstipp.“ Aber bewusst Einfluss auf seinen Atem zu nehmen, allein das hat schon einen Effekt. #01:23:54-0#
- Ja. #01:23:54-0#
- Und da ist es dann eigentlich egal auch welche Technik man anwendet. Es gibt eben mehr oder weniger für mich zwei große Bereiche der Atmung. Das eine ist, um Energie zu generieren oder um die Zellen auch zu regenerieren. Und die andere ist, um den Organismus zu beruhigen. Runterzufahren. #01:24:10-0#
- Ja. #01:24:10-0#
- Und je nachdem, ob du deine Atmung beschleunigst oder verlangsamst, hat es eben gegenteilige Effekte. Wim Hof zum Beispiel, danach fühlt man sich enorm, energetischen, man durchbricht Blockaden mentaler Natur, und das ist eben so für mich etwas sehr energetisierendes, teilweise auch regenerierendes. Und zweitens, die Box-Breathing-Technik zum Beispiel, ist für mich eine Methode, um abzuschalten. Übrigens Frank, der Wim hat ja, eigentlich seine Tochter, mein Kapitel über Atmung im Buch probegelesen und befürwortet. #01:24:10-0#
- Ey, das ist cool. #01:24:10-0#
- Das hat mich auch sehr gefreut, weil ich wollte ein Bild auch mit ihm unterbringen. Ich habe so ein Bild von mir und der Josephine Worseck und ihm, und das haben sie mir dann gestattet. #01:25:04-0#
- Das ist geil. Vielleicht für andere Leute, wenn ihr irgendwie selber etwas - das ist vielleicht nicht für alle nachvollziehbar - wenn ihr selber etwas schreibt und jemanden sehr, sage ich mal, bewundert, derjenige wichtig für euch ist, euch neue Impulse gegeben hat, euch inspiriert, wenn ihr sozusagen etwas dann über so einen Menschen schreibt und er liest das dann, und der sagt dann: „Passt, hast du gut gemacht.“, das fühlt sich einfach sehr gut an. Das ist genauso wie man seine Eltern nicht enttäuschen möchte. So etwas in dieser Richtung. Ich glaube, so muss das eben halt auch verstanden werden. Ich möchte, dass die Leute das nicht in den falschen Hals kriegen. Es ist schon sehr wichtig, dass wenn man von Leuten Sachen lernt, dass man das auch richtig lernt, und wenn man das bestätigt bekommt: „Ja das hast du richtig gelernt, dass hast du richtig wiedergegeben“, dann ist das eben halt sehr, sehr gut. #01:26:03-0#
- Denke ich genauso wie du Frank. Also übrigens da auch an dich: Ich denke sowieso, dass auch viel meiner Arbeit auf Wissen und Erfahrungen von Leuten basiert, die mich eben inspirieren, und deren Sachen ich dann auch weiter in die Welt trage. Und dazu zählst natürlich auch du. Ich habe dich nicht umsonst in dem Flow Journal zitiert. Und deswegen da auch ein großes Dankeschön an dich, weil genau das, was du jetzt auch beschrieben hast, habe ich auch mit dir, von dir sind sicherlich Gedanken in mein Buch eingeflossen, ins Flow Journal sowieso, und in meine Arbeit. Also, das kann man eigentlich nicht oft genug erwähnen. #01:26:49-0#
- Danke. Ach so zum Flow Journal. Das können die Leute nicht wissen. Du hast eine Art, ja sage ich mal, Aufgaben-Tagebuch geschrieben, wo du ein paar Sachverhalte zum Biohacking, Optimierung und so weiter eben halt ausbreitest, und dann eben halt auch über die Tage praktische Anleitung gibst, diese Sachen in sein Leben zu implementieren. Und das Ganze hast du dann eben halt Flow Journal genannt. Ungefähr richtig wiedergegeben? #01:27:26-0#
- Ja, genau. Es ist mehr als ein Tagebuch. Es ist für mich wirklich eine Art Anleitung gewesen, die ich für mich selbst geschrieben habe, im Prinzip, um mir täglich zu erlauben, meine Gedanken positiv zu stimmen und sie richtig zu strukturieren, vor allem auch Flow Blockaden zu vermeiden. Das ist für mich eines der wertvollsten/ #01:27:41-0#
- Das wollte ich sowieso nochmal sagen. Jetzt musst du eigentlich nur mal auf den Begriff kommen, was „Flow“ bedeutet. Das kann nicht jeder wissen. #01:27:52-0#
- Im Grunde „Flow“ ist auch wieder so ein Begriff, unter dem viele verschiedene Leute unterschiedliche Sachen verstehen. Es gibt tatsächlich eine Art Flow-Wissenschaft, die der ungarische Professor Mihaly Csikszentmihalyi gestartet hat. Mittlerweile gibt es ja auch das Flow Genome Project, geleitet von Steven Kotler and Jamie Wheal in den USA. Und diese definieren den Flow Zustand als einen Zustand erhöhter Leistungsfähigkeit, mentaler und physischer Natur, gepaart mit einem Zurücktreten des eigenen Egos und einem relativ empfundenen Zeitgefühl. Also Zeit beschleunigt sich oder verlangsamt sich. Und zwar ist es auch zu beobachten an diversen Prozessen im Hirn. Also anatomischer Natur, neuro-chemischer Natur und elektrischer Natur. Und für jemanden, der noch gar keine Vorstellung hat, vom Flow, es ist was, was inzwischen Marathonläufer, als das „Runners-High“ empfindet oder ein Basketballspieler, als den Moment, wenn er „in the Zone“ ist oder ein Jazz-Musiker, die nennen das „in the Pocket“, wenn jeder Ton auf den nächsten folgt und der Musiker gar nicht mehr aufhören kann. Er trifft einfach jeden Ton, ist total im Flow und bekommt das Feedback. Und da gibt es verschiedene Zustände bei verschiedenen Leuten. Also der eine zum Beispiel, der kommt in den Flow, der vergisst sich selbst, wenn er Wandern ist, in der freien Natur und mit Freunden umgeben. Der andere, der muss Basejumpen gehen oder Achterbahn fahren oder Fallschirmspringen. Und der Dritte, der ist vielleicht, als Ingenieur in seinem Hinterzimmer eine Art Daniel Düsentrieb, der irgendeine neue Erfindung macht und sich dabei verliert. Was grundlegend alle diese Zustände gemeinsam haben, ist, dass man sich in der Aktivität verliert, also in dem Moment, dass der mentale Fokus enorm zunimmt, dadurch dann auch die physische und mentale Leistungsfähigkeit und dass das Zeitgefühl abnimmt. Also das man auf einmal/ fünf Minuten können sich anfühlen wie fünf Stunden oder fünf Stunden wie fünf Minuten. Und das ist so die Gemeinsamkeit. Das ist der Zustand des Flows. Jetzt, was der für mich bedeutet oder warum er auch für mich so wichtig ist und es in den Namen meiner Brand Flow Grade geschafft hat, ist, weil ich für mich entdeckt habe, dass ein besonders erfülltes Leben viele dieser Momente inne hat. Die beste Übersetzung, die ich gefunden habe für einen Flow Moment ist eigentlich ein Glücksmoment. Das kann für dich der Moment sein, wenn du auf den Skiern stehst und irgendwie eine tolle Tiefschnee Abfahrt runterfährst. Das kann für den Frank sein, wenn er in seinem Eissee springt, beziehungsweise in den Teich oder seine Kettlebell schwingt. Das ist für mich der Fall, wenn ich hier auch Eisbaden gehe oder auf dem Basketball-Spielfeld bin mit meinen Freunden. Also jeder hat da andere Momente. #01:30:59-0#
- Ich habe, glaube ich, einen Moment auf den alle gucken können, obwohl glaube ich die Leute das nicht mit dem Begriff „Flow“ verbinden würden. Und zwar, wenn du dich mit echten Freunden triffst, sage ich mal, zum Essen, zum Grillen und alle reden, bringen sich ein und haben einfach eine gute Zeit, dann wirst du auch feststellen, dass diese Zeit einfach anders fließt. #01:31:26-0#
- Genau. Zeit ist eben nicht linear. Das ist, glaube ich, etwas was wir uns selber immer aufdoktrinieren. Allerdings Zeit ist durchaus relativ. Das beste Beispiel habe ich von Albert Einstein. Der meinte, stell dir nur vor, du verbringst am Flughafen Zeit mit/ Also du hast fünf Minuten, um mit deinem besten Freund, bevor der irgendwie jahrelang wegfliegt oder, sagen wir mal, deiner geliebten Ehefrau, Frank, du bist am Flughafen und sie fliegt für Monate weg. Und du hast fünf Minuten. Dann fühlen sich diese Minuten sehr, sehr kurz an. Jetzt, wenn du fünf Minuten deine Hand auf einer heißen Herdplatte hast, dann können sich diese fünf Minuten enorm lang anfühlen. Ich gebe noch einen interessanten Travel Hack, den habe ich schon Kelly Sterit, das fand ich auch sehr gut, vielleicht passend zur Bettdecke. Für Leute, die viel reisen und zwar ein Grund anscheinend, warum Menschen, die verreisen, dann oft in fremden Betten nicht so gut schlafen, ist weil es auch oft sehr anders riecht. Und was Kelly Sterit macht, also das ist ein Fitnesstrainer aus den USA, der nimmt immer seinen eigenen Kopfkissenbezug mit. #01:32:40-0#
- Ja. #01:32:40-0#
- Und das habe ich auch in mein Buch reingeschrieben, das fand ich einen ganz interessanten Hack. Einfach, weil der Kopfkissenbezug, der erinnert ihn an zu Hause und den zieht er einfach über das Hotelkissen und dann schläft er viel besser. #01:32:58-0#
-
Ja, funktioniert übrigens auch mit dem T-Shirt deiner Liebsten. Klasse. Vielen, vielen Dank Max, dass du dir die Zeit genommen hast. Das freut mich super und ich hoffe, dass wir uns demnächst wiedersehen. #01:33:10-0
Vielen Dank fürs Zuhören. Hat dir die Show gefallen? Dann unterstütze uns bitte mit einer guten Bewertung. Hast du Wünsche oder Ideen für den Podcast? Schreibe mir unter
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. . Zum Abschluss: Beweg jeden Tag deinen Körper, deinen Geist und dein Herz. Mach jeden Tag zu etwas Besonderem. Nicht immer stellt sich der Erfolg sofort ein. Dann notiere dir einfach einen Punkt in der besten App, die es gibt: Dein Gehirn. Was du heute noch nicht schaffst, ist Teil deines Trainings für den Erfolg von morgen. Große Leistungen sind nicht das Produkt eines Zufalls, sondern Jahre konstanter, harter Arbeit. Insofern: Pack es an! Dein Frank. #01:33:53-0#
Kontakt zu Maximilian Gotzler
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